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Sexualpädagogik

Die Sexualpädagogik wird gemäß den Richtlinien für Sexualerziehung in NRW (Link:https://www.schulministerium.nrw/sites/default/files/documents/Richtlinien-fuer-die-Sexualerziehung-in-NRW.pdf) im Fach Biologie in den Jahrgangsstufen 6 und 9 unterrichtet.
Schulische Sexualerziehung ist zunächst Aufklärung im ursprünglichen Wortsinn. Ihr Ziel ist es, dass sich Schülerinnen und Schüler zu Fragen der Sexualität ein sachlich begründetes Wissen erarbeiten. Dieses Wissen soll sie dazu befähigen, personale, partnerschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Zusammenhänge im Bereich der Sexualität zu verstehen und sich ein eigenes Urteil zu bilden.

Themen des Biologieunterrichts sind z.B.:

  • Bau und Funktion der Geschlechtsorgane
  • Körperliche und seelische Veränderungen während der Pubertät
  • hormonelle Steuerung des weiblichen Zyklus/ Menstruation
  • männlicher Hormonhaushalt
  • Körperpflege und Hygiene
  • Geschlechtsverkehr
  • Empfängnisverhütung
  • Schwangerschaft und Geburt
  • Sexuell übertragbare Krankheiten

Ergänzend zur unterrichtlichen Behandlung (auch fächerübergreifend) bieten wir am Franken-Gymnasium in den Jahrgangstufen 6, 8 und 9 Präventionsmodule in Zusammenarbeit mit der Fachberatungsstelle “Frauen helfen Frauen” an. Diese Kooperation ermöglicht es, dass die Schülerinnen und Schüler im geschützten Raum, gänzlich ohne den Aspekt der Leistungsbewertung, z.T. auch in geschlechtsspezifischen Gruppen, die Möglichkeit bekommen, mit Fachleuten in den Austausch zu kommen.  
Eine ganzheitlich verstandene Sexualerziehung soll die emotionalen Aspekte von Sexualität besonders berücksichtigen. Schule sollte ein Lernfeld schaffen, in dem Kinder und Jugendliche mit ihrer Gefühlswelt ernst genommen werden. So wird es ihnen ermöglicht, ihre Gefühle und die Gefühle anderer wahrzunehmen, darüber nachzudenken und sie in angemessener Form
auszudrücken.

Jahrgangsstufe 6  - 2-stündiges Modul:
Niedrigschwellig sollen v.a. emotionale Aspekte wie Beziehung, Verliebtsein und eigene Gefühlswelt thematisiert werden.

Jahrgangsstufe 8 - 4-stündiges Modul:

Themen sind Sexualität, Verhütung, Schwangerschaft, Schwangerschaftskonflikt, Freundschaft und Partnerschaft, Liebe, sexualisierte Gewalt, ….

Jahrgangsstufe 9 – 2-stündiges Modul:
Vertiefung der Themen aus Jahrgangsstufe 8 mit besonderer Schwerpunktsetzung von Prävention sexualisierter Gewalt

Ein wichtiges Ziel schulischer Sexualerziehung ist es, bei jungen Menschen ein Verantwortungsgefühl und eine Haltung zu entwickeln, die die Herabsetzung und Missachtung von Partnerinnen und Partnern sowie die körperliche und seelische Schädigung durch Missbrauch ausschließen. Damit kann Sexualerziehung einen präventiven Beitrag zum Abbau von Gewalt und sexuellem Missbrauch leisten. 
Kinder und Jugendliche können sich am ehesten vor sexuellem Missbrauch schützen, wenn sie auch in der Schule lernen

  • ihren Körper zu akzeptieren und wertzuschätzen
  • ihre Gefühle wahrzunehmen und zwischen angenehmen und unangenehmen
    Gefühlen zu unterscheiden
  • über ihren Körper selbst zu bestimmen und „nein“ zu sagen
  • sich gegenüber psychischer und körperlicher Grenzverletzung zu behaupten
  • über Sexualität zu sprechen
  • sich anzuvertrauen und sich Hilfe holen zu können.

Selbstbehauptungskurs für Schülerinnen in Jgst 8 und 9

In Schuljahr 2022/23 können wir in Zusammenarbeit im “Frauen helfen Frauen” einen Selbstbehauptungskurs für Mädchen der 8. und 9. Klassen anbieten. Nachdem bei einer Umfrage durch die Schulentwicklungsgruppe “Schule gegen sexualisierte Gewalt” und die Schulsozialarbeit seitens der Schülerinnen großes Interesse für einen solchen Kurs geäußert wurde, sind wir froh, diesen Kurs durch ein Förderprogramm des Kreises Euskirchens nun sogar kostenlos anbieten zu können.
Ein Selbstbehauptungstraining macht sensibel für Gefühle und Grenzen, bei sich selbst und bei anderen. Es macht Mut, Grenzen nach außen zu vertreten und sich Unterstützung zu holen. Ziel ist es eine Balance zu finden, zwischen sich einlassen und sich abzugrenzen, durchsetzen und kooperieren, zwischen Selbstsicherheit und Freundlichkeit, zwischen individuellen Harmoniebedürfnis und Konfliktfähigkeit. Neben der Vermittlung von Wissen über sexualisierte Gewalt, Stärkung und Entwicklung von Mut und Konfliktfähigkeit, der Auseinandersetzung mit Geschlechterrollen, steht v.a. die Entwicklung von Handlungskompetenzen (Position beziehen, Grenzen setzen, Hilfe holen) im Fokus. Im geschützten Rahmen erhalten die Teilnehmenden so die Chance sich selbst zu erfahren, sich ihrer weiblichen Rolle bewusst zu werden und eigene Kraft und Stimme wirkungsvoll einzusetzen.

Einrichtung einer regelmäßigen Sprechstunde:  
Eine einmal monatlich hier an der Schule stattfindende Mädchen-Sprechstunde von “Frauen helfen Frauen” startet in diesem Schuljahr neu.  Somit kann ein besonders niedrigschwelliges Beratungsangebot für Schülerinnen geschaffen werden.

Die Sexualaufklärung möchte das Wissen und die Kompetenzen von Jugendlichen fördern und auch ihre Handlungsalternativen erweitern und ihre Selbstbestimmung stärken. Sie orientiert sich an den Bedürfnissen der Jugendlichen und berücksichtigt auch Alter, Geschlecht, kulturellen Hintergrund, soziale Herkunft und sexuelle Orientierung. Ziel der Arbeit ist der verantwortungsbewusste und lustvolle Umgang mit Sexualität und individueller Familien- und Lebensplanung.

Für Fragen rund um diese Projekte stehen Frau Göser-Mau und Herr Thissen gerne zur Verfügung.